Pressemitteilungen 01.05.2024

„Wir stehen für Solidarität und Demokratie – gerade jetzt!“

BildungsfinanzierungBildungsgewerkschaftChancengleichheitPolitische Bildung
Gewerkschaftsmitglieder der GEW NRW gehen mit Flaggen und Gewerkschaftswesten bei einer Demonstration durch eine Straße.
  • Autor*in: Dr. Kenneth Rösen
  • Funktion: Vertretung des Pressesprechers
  • Kontakt: 01713317743

GEW NRW zum Tag der Arbeit

Am diesjährigen 01. Mai betont die GEW NRW die Bedeutung von Bildung für eine starke Demokratie und ruft zu Solidarität auf.(mehr Details, wird auf Detailseite angezeigt, max. drei Zeilen in der Frontend-Ansicht)

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Oberhausen/Remscheid – Am Tag der Arbeit sprach die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik, in Oberhausen und rief zu Solidarität und dem Einstehen für die Demokratie auf: „Als Gewerkschaften stehen wir wie kaum jemand anders für Solidarität und Demokratie. Gerade in Anbetracht der gesellschaftlichen Destabilisierungstendenzen von Rechts gilt es, unsere Demokratie zu verteidigen und das gelingt über gute Bildung, über Aufklärung und Förderung der politischen Handlungskompetenz der Heranwachsenden, weil Demokratie von jeder Generation aufs Neue erlernt werden muss.“

Um dieser wichtigen Aufgabe nachkommen zu können, müsse massiv in Bildung investiert werden und über gute Arbeitsbedingungen für den so dringend benötigten Nachwuchs in unseren Bildungseinrichtungen gesorgt werden. „Doch derzeit werden die bereits schlechten und belastenden Arbeitsbedingungen über dienstrechtliche Maßnahmen wie die Einschränkung der Teilzeit, Abbau von Altersermäßigungen und Abordnungen weiter verschärft. Solche Maßnahmen bedeuten nicht nur eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, sie stehen auch im Widerspruch zum Bemühen, mehr junge Menschen für die pädagogischen Berufe zu gewinnen. Die Landesregierung muss diese Abwärtsspirale aufhalten und alle Hebel in Gang setzen, um Entlastung ins System zu bringen. Sie ist in der Pflicht, gute Bildung zu ermöglichen, ohne die Beschäftigten im System zu schröpfen,“ so die Gewerkschafterin weiter.

In Bezug auf soziale Ungleichheit im Bildungswesen betonte Çelik: „In unseren Bildungseinrichtungen wird der Mangel verwaltet und der Mangel bedeutet nicht nur eine Überlastung der Beschäftigten, sondern auch eine Minderung der Qualität. Der Mangel ist dort am größten, wo die Armutsquote am höchsten ist. Wir wissen, dass Armut, Bildungsarmut nach sich zieht und der soziale Spalt sich verschärft. Daher muss massiv in Bildung investiert werden mit einem Fokus auf den Ausgleich von Benachteiligungen und Einrichtungen in strukturschwachen Stadtteilen und Regionen.“

Richtung von Bundes- und Landespolitik appellierte Çelik: „Bildung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Gute und sozialgerechte Bildung braucht Entschlossenheit der politischen Entscheider*innen und bedarfsgerechte Ressourcen, weil gute Bildung ein Menschenrecht ist und kein Privileg bleiben darf.“

Ähnliches richtete der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Stephan Osterhage-Klingler, an die Menschen in Remscheid: „Wie die letzten PISA-Ergebnisse gezeigt haben, besteht dringender Handlungsbedarf. Ein weiter so, kann und darf es nicht geben. Der Fachkräftemangel ist eklatant. Aber anstatt über eine Attraktivierung in diesen wichtigen Berufen zu sprechen, schränkt die Politik Teilzeit ein, verschiebt Kolleg*innen quer durchs Land und denkt weiter über eine Erhöhung der Arbeitszeit nach. Das ist der falsche Weg!“